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dpa-AFX: UN nicht in Überschwemmungsgebieten unter russischer Besatzung

GENF (dpa-AFX) - Die Vereinten Nationen bemühen sich nach dem Dammbruch in
der Ukraine um Zugang zu den Überschwemmungsgebieten unter russischer Besatzung.
Bislang sei das UN-Nothilfebüro OCHA nicht in der Lage, einen UN-Einsatz in der
Region zu bestätigen, sagte OCHA-Sprecher Jens Laerke am Donnerstag in Genf.
"Wir setzen unsere prinzipiellen Bemühungen fort, die von Russland
kontrollierten Gebiete der Ukraine zu erreichen." Der ukrainische Präsident
Wolodymyr Selenskyj warf russischen Truppen vor, die Menschen dort im Stich zu
lassen und ukrainische Rettungsversuche zu torpedieren. Internationalen
Hilfsorganisationen warf er Passivität vor.

Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bemüht sich um Zugang, wie
WHO-Nothilfekoordinator Mike Ryan in Genf sagte. Das sei aber nur über
Vereinbarungen mit beiden Konfliktparteien möglich.

In der Nacht zum Dienstag war der Kachowka-Staudamm des Flusses Dnipro
schwer beschädigt worden. Riesige Wassermengen überschwemmten Dörfer, Felder und
weite Landstriche.

Ryan sagte, in der von prorussischen Separatisten beherrschten ukrainischen
Donbass-Region im Osten des Landes sei es vor der russischen Invasion der
Ukraine im Februar 2022 möglich gewesen, alle Bevölkerungsgruppen zu erreichen.
Seit der Invasion konzentriere sich die WHO-Arbeit aber auf Gebiete unter
Regierungskontrolle. Die WHO sei im Austausch mit russischen Behörden. Die
Behörden versicherten, dass die Menschen in den besetzten Gebieten gut versorgt
seien und unterstützt würden. "Wir würden uns freuen, wenn wir Zugang zu diesen
Bereichen hätten und die Gesundheit überwachen könnten", sagte Ryan./oe/DP/jha

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