Nachrichten

dpa-AFX: Einbruch um fast 90 Prozent: Investoren meiden Büros in Frankfurt

FRANKFURT (dpa-AFX) - In der Immobilienkrise meiden große Investoren den
Kauf von Büroflächen. Die Investments in Frankfurt brachen 2023 auf 347
Millionen Euro ein - fast 90 Prozent weniger als im Vorjahr, als gut 3
Milliarden Euro bei Büros zu Buche standen. Das teilte der Immobilienspezialist
Jones Lang LaSalle (JLL) am Donnerstag mit. Damit fiel der Rückgang stärker aus
als im Bundesschnitt. Bei Büros wurde deutschlandweit 2023 laut JLL ein
Transaktionsvolumen von 5,18 Milliarden Euro verzeichnet, ein Minus von 76
Prozent zum Vorjahr.

"Die Zurückhaltung unter den Büroinvestoren ist nach wie vor groß", sagte
Suat Kurt, Niederlassungsleiter von JLL Frankfurt. Es gebe zwar erste
Preisanpassungen, doch viele Investoren warteten auf günstigere
Einstiegschancen. So mangelt es JLL zufolge an großen Deals. Der Büroanteil am
Gesamtumsatz in Frankfurt sei auf 23 Prozent gesunken - normalerweise machten
Bürodeals mehr als die Hälfte des Investmentmarkts in der Bankenstadt aus. Bei
der Bürovermietung lief es dagegen besser, hier gab es in Frankfurt nach
früheren Angaben 2023 einen Rückgang um lediglich gut sechs Prozent.

Generell herrschte am Frankfurter Gewerbeimmobilienmarkt Flaute, hieß es
weiter. Nur 48 Transaktionen wurden 2023 verzeichnet, weniger als halb so viele
wie im Vorjahr. In Summe stand ein Investitionsvolumen von 1,5 Milliarden Euro -
ein Minus von 71 Prozent zum Vorjahr.

Die Immobilienmärkte stecken in der Krise, da gestiegene Zinsen
Finanzierungen teurer machen. Auf den Büromärkten macht sich zudem der Trend zum
Homeoffice und strengeren Energievorgaben bemerkbar. Einzelhandelsimmobilien
leiden unter dem Trend zum Onlinehandel und Konsumzurückhaltung in der
Inflation. Die Gewerbeimmobilien sind deutlich stärker als Wohnungen vom
Preisverfall betroffen./als/DP/zb

Daten bereitgestellt von .