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dpa-AFX: KORREKTUR: Möbelhersteller machen weniger Geschäft

(Der Ostwestfalen-Anteil der Möbelindustrie beträgt nur knapp ein rpt
ein Drittel. Zwei Drittel bezieht sich nur auf die Küchenmöbel-Industrie. Das
wurde im letzten Satz des fünften Absatzes berichtigt.)

KÖLN (dpa-AFX) - Die Konsumzurückhaltung der Verbraucherinnen und
Verbraucher macht der heimischen Möbelbranche zu schaffen. Wie der Verband der
Deutschen Möbelindustrie (VDM) am Donnerstag in Köln unter Berufung auf Zahlen
des Statistischen Bundesamtes mitteilte, sank der Umsatz der Produzenten in den
ersten zehn Monaten 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,4 Prozent auf
15,1 Milliarden Euro. Auch der stockende Wohnungsbau macht sich Verbandsangaben
zufolge bemerkbar - die Menschen ziehen nicht so oft um und haben dadurch
weniger Anlass, sich in den eigenen vier Wänden neu einzurichten.

Für das Gesamtjahr rechnet der VDM mit einem Umsatzminus von fünf bis sieben
Prozent - die letzten beiden Monate des Jahres 2023 waren der Branchenschätzung
zufolge deutlich schwächer als die vorangegangenen Monate. Im Oktober waren die
Erlöse um 7,4 Prozent abgesackt.

Für das laufende Jahr rechnet VDM-Geschäftsführer Jan Kurth beim Umsatz mit
einer Seitwärtsbewegung. Die Lage in den einzelnen Marktsegmenten ist
unterschiedlich: Wohn-, Ess- und Schlafzimmer-Möbel verkauften sich deutlich
schlechter als zuvor, bei Polstermöbeln gab es ein eher moderates Minus.
Büromöbel verkauften sich sogar besser.

Die Möbelbranche gehörte zu den wenigen Wirtschaftszweigen, die relativ gut
durch die Corona-Krise kamen: Da die Menschen weniger reisten und mehr Zeit
daheim verbrachten, entschieden sich viele für den Kauf neuer Küchen, Sofas oder
Tische. 2021 legte der Umsatz der deutschen Möbelindustrie Verbandsangaben
zufolge um zwei Prozent zu und 2022 sogar um knapp sieben Prozent.

Doch diese positive Geschäftsentwicklung hat im vergangenen Jahr ein Ende
gefunden. Anfangs wurden die vollen Auftragsbücher noch abgearbeitet, inzwischen
sind die aber deutlich leerer geworden. Das bekommen auch die Beschäftigten zu
spüren: Wie eine Branchenumfrage ergab, setzten im letzten Quartal des
vergangenen Jahres 40 Prozent der Möbelhersteller auf Kurzarbeit, im ersten
Quartal 2024 wollen dies sogar 57 Prozent tun. Mit Möbelindustrie sind 432
Firmen in Deutschland gemeint, die insgesamt 75 600 Beschäftigte haben. Knapp
ein Drittel des Branchenumsatzes entfällt auf Firmen, die in Ostwestfalen-Lippe
ihren Sitz haben.

An diesem Sonntag beginnt in Köln die fünftägige Möbel- und
Einrichtungsmesse IMM, bei der 750 Aussteller ihre Produkte ausstellen. Sie gilt
als wichtige Fachmesse, in der Händler und Hersteller vernetzt werden.
Publikumstage für die breite Öffentlichkeit gibt es zwar nicht mehr, Bürger ohne
Branchenbezug können sich aber dennoch Tickets kaufen - sie kommen also
rein./wdw/DP/mis

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