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dpa-AFX: ROUNDUP: EU-Pharma- und Kosmetikindustrie muss für Wasserreinigung zahlen

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Pharmaunternehmen und die Kosmetikindustrie müssen sich
künftig an der Abwasserreinigung beteiligen. Unterhändler des Europaparlaments
und der EU-Staaten einigten sich am Montag darauf, dass mindestens 80 Prozent
der entsprechenden Reinigungskosten von den Herstellern getragen werden sollen,
wie das Parlament mitteilte. Dies werde durch nationale Gelder ergänzt, damit es
keine Engpässe - insbesondere bei Medikamenten - gibt und wichtige Arzneien
bezahlbar bleiben. Durch Arzneien und Kosmetikprodukte kommen den Angaben
zufolge Mikroschadstoffe ins Abwasser, die die Klärwerke nicht immer
herausfiltern könnten.

"Richtig umgesetzt wird diese Herstellerverantwortung den Geldbeutel der
Abwasserkundinnen und -kunden entlasten", teilte der Verband kommunaler
Unternehmen (VKU) mit. Die Einigung werde zudem dazu führen, dass Kosmetik- und
Pharmaunternehmen künftig mehr Waren produzierten, die besser für Gewässer
seien, so der Verband, der etwa die Interessen der Abwasserwirtschaft vertritt.

Die Einigung geht auf einen Vorschlag der EU-Kommission von Oktober 2022
zurück. Die Behörde begrüßte den nun gefundenen Kompromiss als gut für die
Umwelt und die menschliche Gesundheit. Künftig soll das Abwasser etwa auch
stärker antibiotikaresistente Erreger oder Corona untersucht werden. Zudem
müssen kommunale Klärwerke nach Angaben des Parlaments schrittweise bis 2045 nur
noch erneuerbare Energien verwenden. Der VKU sieht das als ambitioniert
an./mjm/DP/mis

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