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dpa-AFX: ROUNDUP: Siemens Healthineers mit Verbesserungen in der Labordiagnostik

ERLANGEN (dpa-AFX) - Der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers
ist mit Zuwächsen in das neue Geschäftsjahr gestartet. So konnte
die Siemens-Tochter Umsatz und operatives Ergebnis verbessern. Die
Restrukturierung der schwächelnden Labordiagnostik trägt dabei erste Früchte.
Die Jahresprognose bestätigte das Management um Konzernchef Bernd Montag.

Die im Dax notierte Aktie stieg am Donnerstagvormittag
zunächst um knapp drei Prozent, gab den Großteil der Gewinne jedoch am Vormittag
wieder ab und notierte dann nur noch gut 0,3 Prozent im Plus. Analyst Graham
Doyle von der Bank UBS schrieb, Investoren wären im Vorfeld besorgt gewesen,
dass das Unternehmen die Erwartungen verfehlen könnte, dass die Margen schwach
sein würden und das Auftragsbuch übersichtlich. "Nichts davon ist eingetreten",
so der Experte. Bei vielen Anlegern stehe die Aktie im negativen Licht, viele
hätten auf fallende Kurse gesetzt.

Auch JPMorgan-Analyst David Adlington sieht sich bestätigt. Das erste
Quartal habe die Erwartungen erfüllt, der Ausblick sei bekräftigt worden. Die
Optimisten dürften Gefallen an den guten Auftragseingängen des
Medizintechnikherstellers finden.

Im ersten Geschäftsquartal (per Ende Dezember) stieg der Umsatz um zwei
Prozent auf knapp 5,2 Milliarden Euro, wie das Unternehmen zuvor in Erlangen
mitteilte. Bereinigt um Wechselkursschwankungen und Portfolioeffekte legte er um
5,7 Prozent zu. Wachstumstreiber war dabei der Krebsspezialist Varian, der seine
jüngsten Lieferkettenprobleme verbessern konnte. Mit Ausnahme der
Labordiagnostik konnten auch die anderen Bereiche zulegen. Die Labordiagnostik
hatte im Vorjahresquartal noch von dem Verkauf von Corona-Schnelltests
profitiert.

Dagegen konnte die Sparte ihr operatives Ergebnis unter anderem dank des
laufenden Sparprogramms deutlich verbessern. Die Labordiagnostik ist derzeit das
schwächste Glied im Konzern. So lief die Einführung des neuen Laborsystems
Atellica seit 2018 alles andere als reibungslos. Kurzzeitig hatte das Geschäft
zwar in der Corona-Zeit von dem Verkauf von Antigen-Schnelltests profitiert;
nachdem dieser Rückenwind abgeflaut war, verlief die Entwicklung jedoch
schwächer als angenommen. Healthineers stieß deshalb einen großen Umbau an.
Konzernchef Montag sieht sich damit mit Blick auf das erste Quartal "im Plan",
wie er in einer Telefonkonferenz sagte.

Insgesamt konnte Siemens Healthineers das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und
Steuern (Ebit) um acht Prozent auf 742 Millionen Euro steigern. Damit traf die
Siemens-Tochter die Erwartungen der Analysten. Das bereinigte Ergebnis je Aktie
sank leicht um zwei Prozent auf 0,49 Euro. Den Rückgang führte Healthineers auf
höhere Steuern und Finanzierungskosten zurück. Analysten hatten hier mit weniger
gerechnet.

Die Jahresprognose bestätigte der Konzern. Die Erholung der Labordiagnostik
soll im neuen Geschäftsjahr für ein höheres vergleichbares Wachstum sorgen und
sich auch positiv auf die Profitabilität niederschlagen. Für 2023/24 (per Ende
September) geht Siemens Healthineers von einem vergleichbaren Umsatzwachstum von
4,5 bis 6,5 Prozent aus. Dabei sind Währungs- und Portfolioeffekte
ausgeklammert. Dagegen erwartet das Unternehmen weiterhin ein etwas schwächeres
Wachstum in den 2022/23 stark gelaufenen Geschäften mit der Bildgebung sowie bei
dem Krebsspezialisten Varian.

Das bereinigte Ergebnis je Aktie sieht das Management bei 2,10 bis 2,30
Euro. Dabei klammert Healthineers künftig auch Restrukturierungskosten wie jene
in der Labordiagnostik aus./nas/niw/stk

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