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dpa-AFX: WDH/Nach Nachfrageflaute: Qiagen erwartet moderates Wachstum

(Technische Wiederholung)

VENLO (dpa-AFX) - Die allgemeine Nachfrageflaute in der Biotechindustrie
nach der Pandemie hat auch Qiagen im vergangenen Jahr zu spüren
bekommen. Umsatz und Ergebnis des Diagnostikspezialisten und Laborzulieferers
gingen zurück, doch zum Jahresende ging es erstmals seit mehreren Quartalen
wieder aufwärts. 2024 will der Dax -Konzern nun zumindest wieder
leicht wachsen. Dabei setzt der Vorstand um Chef Thierry Bernard vor allem auf
die zweite Jahreshälfte Auch die Profitabilität soll sich leicht verbessern,
trotz voraussichtlich geringerer Zinserträge, einer höheren Steuerquote sowie
Investitionen in das Bioinformatik-Geschäft, wie Qiagen am Dienstagabend
mitteilte.

"Wir haben das Jahr 2023 mit starken Ergebnissen im vierten Quartal
abgeschlossen", sagte Finanzchef Roland Sackers der Mitteilung zufolge. "Unser
Umsatzwachstum erreichte im Branchenvergleich eine Spitzenposition, bei solider
Profitabilität." Im letzten Jahresviertel steigerte der Konzern seinen Erlös
unerwartet stark um zwei Prozent, wobei auch die Umrechnung in Euro half.
Währungsbereinigt lag das Plus bei einem Prozent. Angesichts der schwachen
ersten neun Monate ging der Erlös auf Jahressicht aber nominal um acht Prozent
auf rund 1,97 Milliarden Dollar (1,83 Mrd Euro) zurück. Der bereinigte Gewinn je
Aktie sank um 13 Prozent auf 2,07 Dollar, die für die Konzernprognose
maßgebliche währungsbereinigte Kennziffer lag bei 2,09 Dollar.

Damit traf der Konzern die im Sommer gesenkten Ziele und in etwa die
Erwartungen am Markt. Der Vorstand war seinerzeit von seinen ursprünglichen
Annahmen zurückgerudert, da die Nachfrage nach Corona-Tests stärker zurückging
als erwartet. Erschwerend für die breitere Zuliefererbranche kam eine
langanhaltende Investitionszurückhaltung der Kunden hinzu, die zunächst ihre in
der Pandemie stark aufgestockten Bestände wieder abbauten. Zudem lief allgemein
das China-Geschäft schwach.

Gleichwohl schlug sich Qiagen in den vergangenen Monaten vergleichsweise
gut. Das lag vor allem am Wachstum im Kerngeschäft und den zuletzt wieder
anziehenden Verbrauchsmaterialien, die inzwischen mehr als 85 Prozent des
Gesamtumsatzes ausmachen. Hierzu zählen etwa Reagenzien und Diagnostik-Tests. So
trug auch der wichtige Tuberkulosetest Quantiferon mit einem Umsatzplus von fast
einem Viertel im vergangenen Jahr erheblich zum Wachstum bei. Das
Nicht-Covid-Geschäft wuchs um acht Prozent.

Auch im neu angelaufenen Jahr sollen die Verbrauchsmaterialien maßgeblich
das Wachstum anschieben. Der Verkauf von Geräten bleibe aber weiter
herausfordernd, hieß es von Qiagen weiter. Damit reiht sich der Vorstand in eine
Reihe von eher vorsichtigen Ausblicken aus der Branche ein. Das Management peilt
nun währungsbereinigt einen kleinen Umsatzanstieg auf mindestens 2 Milliarden
Dollar an. Dabei sei ein "solides Umsatzwachstum" im Nicht-Covid-Portfolio im
mittleren einstelligen Prozentbereich im zweiten Halbjahr zu erwarten.
Finanzchef Sackers hatte bereits vor Monaten verkündet, dass Covid-Umsätze bei
Qiagen in diesem Jahr kaum noch eine Rolle spielen dürften. Hier wird nun der
Mitteilung zufolge für 2024 lediglich noch ein Rückgang um einen Prozentpunkt
erwartet.

Der um Währungs- und Sondereffekte bereinigte Gewinn je Aktie (bereinigtes
EPS) soll 2024 bei mindestens 2,10 Dollar herauskommen. Die bereinigte operative
Marge dürfte im Vergleich zu 2023 um mindestens einen Prozentpunkt auf mehr als
28 Prozent steigen. Dabei erwartet der Vorstand eigenen Angaben zufolge jedoch
auch "erheblichen Druck" auf die außerbetrieblichen Erträge: So dürften
geringere Zinserträge und die steigende Steuerlast positive Effekte aus dem
kürzlich abgeschlossenen synthetischen Aktienrückkauf über 300 Millionen Dollar
überwiegen, hieß es./tav/he

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