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dpa-AFX: ROUNDUP 2: Deutsche Börse strebt weiteres Rekordjahr an

(Aussagen aus der Pressekonferenz)

FRANKFURT/ESCHBORN (dpa-AFX) - Deutsche-Börse-Chef Theodor Weimer will in
seinem Abschiedsjahr an der Konzernspitze das Rekordergebnis von 2023 nochmals
übertreffen. Die Gruppe Deutsche Börse sei "bestens gerüstet für
weitere erfolgreiche und vor allem auch wachstumsstarke Jahre", sagte Weimer am
Donnerstag in der Zentrale des Dax-Konzerns in Eschborn. Im
vergangenen Jahr setzte der Frankfurter Marktbetreiber seinen Rekordlauf dank
höherer Zinsen und Zukäufe wie erwartet fort. Der Gewinn fiel so hoch aus wie
noch nie, wie das Unternehmen bereits am Mittwochabend mitgeteilt hatte. Sowohl
das Ergebnis des vergangenen Jahres und der Ausblick lagen im Rahmen der
Expertenerwartungen. Die Aktie legte leicht zu.

2023 spielten dem Börsenbetreiber neben den höheren Zinsen und Zukäufen
zudem die regen Handelsaktivitäten an den Märkten sowie gute Geschäfte im Handel
mit Gas- und Stromprodukten in die Karten. Im laufenden Jahr rechnet der
Vorstand erneut mit kräftigen Zuwächsen - auch dank der jüngst besiegelten
Übernahme des dänischen Softwareanbieters Simcorp. Die einmaligen Kosten des 3,9
Milliarden Euro schweren Zukaufs werde die Deutsche Börse "bereits ab dem
nächsten Jahr durch dauerhafte Synergien mehr als wettgemacht" haben, führte
Weimer aus.

Im laufenden Jahr rechnet der Vorstand erneut mit kräftigen Zuwächsen - auch
dank der jüngst besiegelten Übernahme des dänischen Softwareanbieters Simcorp.
Die einmaligen Kosten des 3,9 Milliarden Euro schweren Zukaufs werde die
Deutsche Börse "bereits ab dem nächsten Jahr durch dauerhafte Synergien mehr als
wettgemacht" haben, führte Weimer aus. Mit dem größten Zukauf ihrer Geschichte
will die Deutsche Börse ihr Geschäft mit Daten stärken und sich unabhängiger von
Schwankungen an den Finanzmärkten machen.

Weitere große Zukäufe plant der Vorstand im laufenden Jahr nicht, wie
Finanzvorstand Gregor Pottmeyer bekräftigte: "Größere M&A-Transaktionen werden
wir in dem Jahr nicht machen, weil wir uns darauf fokussieren, jetzt die
Simcorp-Integration zu machen." Kleinere Zukäufe seien aber nicht
ausgeschlossen. 2025 werde die Deutsche Börse voraussichtlich wieder ein bis
zwei Milliarden Euro freie Mittel zur Verfügung haben. Dann werde entschieden,
ob dieses Geld in Zukäufe (Mergers & Acquisitions/M&A) investiert oder über
Dividenden und Aktienrückkäufe an die Aktionärinnen und Aktionäre ausgeschüttet
werde.

Im vergangenen Jahr konnte die Deutsche Börse ihre Nettoerlöse gegenüber dem
Vorjahr um 17 Prozent auf knapp 5,1 Milliarden Euro steigern. Der Gewinn vor
Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kletterte ebenfalls um 17 Prozent
auf etwas mehr als 2,9 Milliarden Euro. Unter dem Strich legte der Gewinn binnen
Jahresfrist um 15 Prozent auf gut 1,7 Milliarden Euro zu.

Im laufenden Jahr erwartet die Gruppe ein Wachstum der Nettoerlöse auf mehr
als 5,6 Milliarden Euro und einen Anstieg des operative Gewinns auf mehr als 3,2
Milliarden Euro. Der Vorstand strebt bis einschließlich 2026 Jahr für Jahr ein
zweistelliges Umsatz- und Ergebniswachstum an. Die Dividende für das 2023 soll
um 20 Cent auf 3,80 Euro je Aktie erhöht werden. Anfang Januar 2024 startete der
Konzern zudem das erste Aktienrückkaufprogramm seit sechs Jahren. Bis längstens
3. Mai will das Unternehmen für bis zu 300 Millionen Euro eigene Papiere
zurückkaufen.

Die 2023er-Zahlen und der Ausblick auf das laufende Jahr kamen am an der
Börse gut an. Der Kurs der Deutsche-Börse-Aktie legte am Donnerstagvormittag bis
zu ein Prozent auf 188,25 Euro zu und näherte sich damit wieder dem im Januar
erreichten Rekordhoch von etwas mehr als 190 Euro. Bis zum Nachmittag musste das
Papier einen Teil der Gewinne wieder abgeben. Das Papier kletterte seit der im
Herbst erhöhten Prognose und den Mittelfristzielen um rund ein Fünftel nach oben
und gehörte damit zu den Gewinnern bei den deutschen Standardwerten.

Seit Weimers Amtsantritt Anfang 2018 stieg der Börsenwert des Unternehmens
um mehr als 90 Prozent auf fast 36 Milliarden Euro. Damit zählt die Deutsche
Börse in diesem Zeitraum zu den sechs besten der 40 Dax-Werte. Für Weimer war es
die letzte Bilanz-Pressekonferenz als Deutsche-Börse-Chef. Ende Juni hatte der
frühere HVB-Chef gesagt, er strebe keine weitere Amtszeit an. Weimers Vertrag
läuft am 31. Dezember 2024 aus./ben/lfi/zb

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