Nachrichten

dpa-AFX: ROUNDUP 2: Bilfinger will noch profitabler werden - Dividende soll stark steigen

(Neu: Aktienkurs, Analystenstimme)

MANNHEIM (dpa-AFX) - Der Industriedienstleister Bilfinger
will im laufenden Jahr weiter zulegen. "Die steigende Komplexität der
Produktion, die Zunahme der Bürokratie, Digitalisierung sowie der
Fachkräftemangel veranlassen Unternehmen zunehmend, Planung, Bau und Wartung
ihrer Anlagen an Industriedienstleister auszulagern", hieß es vom
SDax-Konzern am Mittwoch. Bereits Ende Januar hatte das
Unternehmen Eckdaten für 2023 vorgelegt.

Am Aktienmarkt kam bei der Vorlage der Zahlen vor allem der Ausblick für die
Marge gut an. Zeitweise sprangen die Aktien prozentual zweistellig bis auf 42,60
Euro nach oben und erreichten den höchsten Stand seit Oktober 2018. Um die
Mittagszeit ging es für die Anteilsscheine des Baudienstleisters um 8,0 Prozent
auf 41,40 Euro aufwärts. Damit waren sie zweitstärkster Wert im moderat
steigenden SDax, dem Index für kleinere Werte. Im bisher noch jungen Jahr 2024
zählen die Papiere mit einem Plus von etwas mehr als 18 Prozent ebenfalls zu den
Favoriten der Anleger.

Laut einem Händler überzeugt zwar die Konzernschätzung für den Umsatzanstieg
nicht wirklich, da sie mit zwischen 4,5 bis 4,8 Milliarden Euro etwas geringer
als erwartet ausfiel. Die Margenprognose mache dies aber mehr als wett, sagte
er. Analyst Gregor Kuglitsch von der Schweizer Großbank UBS nannte den
Jahresbericht von Bilfinger ebenfalls "positiv". Zudem sprach er von einer
"einigermaßen guten Auftragslage" und lobte den Ausblick. Die Ziele für 2024
bergen ihm zufolge jetzt Aufwärtspotenzial für die durchschnittlichen
Analystenprognosen.

Den Angaben zufolge will Bilfinger 2024 seinen Umsatz auf 4,5 Milliarden bis
4,8 Milliarden Euro steigern. Die mittlere Analystenschätzung liegt innerhalb
dieser Spanne. Vom Erlös sollen 4,9 bis 5,2 Prozent als operatives Ergebnis
(Ebita-Marge) hängen bleiben, das wären mehr als im vergangenen Jahr. Damit
peilt der Konzern eine höhere Profitabilität an, als Experten bislang auf dem
Zettel hatten.

Zum Margenanstieg soll auch ein bereits abgeschlossenes Sparprogramm
beitragen. Nicht enthalten in der Prognose ist die jüngst angekündigte Übernahme
von Teilen des Industriedienstleisters Storck, dessen Kauf bis Mitte 2024
abgeschlossen werden soll.

Bilfinger will in den kommenden Jahren mit einer verschlankten Verwaltung
sowie standardisierten Arbeitsabläufen effizienter werden. Jährlich sollen ab
diesem Jahr dadurch rund 55 Millionen Euro eingespart werden, auch Stellen
wurden bereits abgebaut. Ein neues Sparprogramm sei nicht geplant, sagte
Unternehmenschef Thomas Schulz in einer Telefonkonferenz. Auf einem
Kapitalmarkttag am 12. Juni will das Unternehmen tiefere Einblicke in die
Geschäftsentwicklung und die Umsetzung der Strategie geben.

2023 legten die Erlöse im Jahresvergleich um vier Prozent auf knapp 4,5
Milliarden Euro zu. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern sowie vor
Firmenwertabschreibungen (Ebita) stieg von zuvor 75 Millionen Euro auf 191
Millionen Euro. Die entsprechende Marge beträgt damit - wie bereits bekannt -
4,3 Prozent. Zum Ergebnisplus trug vor allem das Geschäftsfeld Anlagenbau und
Wartung in Europa bei, aber auch das Geschäft mit größeren Anlagen.

Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 181 Millionen Euro - nach 28 Millionen
Euro im Vorjahr. Dazu trugen neben Immobilienverkäufen auch bilanzielle
Steuereffekte bei.

Das für die Dividende maßgebliche um Sondereffekte bereinigte Nettoergebnis
beträgt 117 Millionen Euro. Vom Gewinnanstieg sollen auch die Aktionäre
profitieren: Die Dividende soll um 38 Prozent auf 1,80 Euro klettern./mne/tavstk

Daten bereitgestellt von .