Nachrichten

dpa-AFX: AKTIE IM FOKUS: Gerresheimer mit Befreiungsschlag - Geschäftsausblick überzeugt

FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein laut Analysteneinschätzung "ermutigender Ausblick"
von Gerresheimer hat den Aktienkurs des
Spezialverpackungsherstellers am Donnerstagmorgen mächtig angetrieben. Sie
belegten den ersten Platz im Index der mittelgroßen Werte, dem MDax
.

Mit einem Kursprung um 13,6 Prozent auf 102,20 Euro brachen die Papiere aus
der Spanne von etwa 85 bis gut 95 Euro aus, in der sie sich seit November
überwiegend bewegt hatten.

Der Unternehmensausblick für das Geschäftsjahr 2024 (per Ende November) sei
nicht so schlecht wie befürchtet und die Prognosen für 2025 signalisierten eine
starke Beschleunigung, schrieb Analyst David Adlington von der Bank JPMorgan in
einer ersten Reaktion.

Gerresheimer-Chef Dietmar Siemssen stellt für das Geschäftsjahr 2024 ein
Umsatzplus aus eigener Kraft - also ohne Wechselkurseffekte und Zu- und Verkäufe
von Unternehmensteilen - von 5 bis 10 Prozent in Aussicht. Das operative
Ergebnis soll organisch 430 bis 450 Millionen Euro erreichen.

Der Lagerabbau durch Kunden aus der Pharmabranche und die praktisch
entfallenden Covid-Erlöse mit Injektionsfläschchen werde vor allem zu Beginn des
noch jungen Geschäftsjahres zu spüren sein, sagte Finanzchef Bernd Metzner der
Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Diese Effekte herausgerechnet sei die Dynamik
aber weiter gut, was im zweiten Halbjahr zu sehen sein dürfte.

Mittelfristig soll das Wachstum daher auch wieder anziehen. Eine wichtige
Rolle spielt dabei auch das profitable Geschäft rund um empfindliche
biopharmazeutische Medikamente, die spezielle Verpackungen benötigen. Und auch
das Geschäft mit Verpackungen, Spritzen und Auto-Injektoren für GLP-1
Medikamente nimmt weiter Fahrt auf. Diese Diabetes- und Abnehmmedikamente boomen
aktuell, vor allem in den USA.

Vor diesem Hintergrund peilt Gerresheimer 2025 ein Umsatzwachstum aus
eigener Kraft von 10 bis 15 Prozent an, bei einer bereinigten operativen Marge
von mindestens 22 Prozent. Mittelfristig werden ein Umsatzplus von mindestens 10
Prozent angestrebt sowie eine Marge von 23 bis 25 Prozent.

Analyst James Vane-Tempest vom Investmenthaus Jefferies zeigte sich vom
mittelfristigen Ausblick überzeugt. Die Gewinnerwartungen des Marktes für 2025
dürften steigen, schrieb er in einer Studie.

Mit dem Kurssprung vom Donnerstag nähern sich die
Gerresheimer-Anteilsscheine auch wieder ein wenig ihrem Rekordhoch von fast 123
Euro aus dem September 2023. Das hatten sich auch im Zuge der GLP-1-Euphorie
erreicht, bevor die Folgen des Lagerbestandsabbaus durch Pharmahersteller der
guten Laune einen Dämpfer verpassten./mis/tih/stk

Daten bereitgestellt von .