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dpa-AFX: ROUNDUP: Freenet profitiert von Fernsehgeschäft und hebt Dividende an

BÜDELSDORF (dpa-AFX) - Zuwächse im Mobilfunk- und im TV-Geschäft haben
Freenet 2023 einen Gewinnanstieg beschert. Für das neue Jahr
stellte der Vorstand einen stabilen Erlös in Aussicht. Das operative Ergebnis
könnte allerdings sowohl leicht zunehmen als auch etwas fallen, da das
Unternehmen Geld ins Umsatzwachstum stecken will. Anleger an der Börse zeigten
sich am Donnerstag zufrieden.

Die Freenet-Aktie legte am Vormittag um 1,2 Prozent zu. Ein Händler merkte
allerdings an, dass der Ausblick enttäusche. Am Vorabend hatte Freenet in
Büdelsdorf mitgeteilt, 2024 einen stabilen Umsatz zu erwarten. Im Vorjahr war
dieser um 2,8 Prozent auf gut 2,6 Milliarden Euro gestiegen. Das Ergebnis vor
Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) hatte um 4,5 Prozent auf gut 500
Millionen Euro zugelegt.

Die Unternehmensführung hofft dabei auf ein moderates Plus bei den
Mobilfunkkunden sowie ein deutliches Wachstum bei den waipu.tv-Abonnenten.
Freenet profitiert dabei vom nahenden Wegfall des sogenannten
Nebenkostenprivilegs: In der Vergangenheit konnten Vermieter die Kosten für den
Kabelfernsehanschluss über die Mietnebenkosten abrechnen. Ab Juli 2024 ist damit
Schluss, Mieter müssen sich eigenständig um eine Alternative bemühen.

Vodafone Deutschland hatte am meisten von der bisherigen
Regelung profitiert, doch seit Monaten laufen der wichtigsten Tochter des
britischen Konzerns die Kabelkunden weg. Freenet dagegen überzeugte rund 134 000
Neukunden netto allein im vierten Quartal, zum Jahresbeginn dürften es noch mehr
werden.

Zwischen Oktober und Dezember legte der Konzernumsatz im Jahresvergleich um
3,1 Prozent auf 688,6 Millionen Euro zu. Größer fiel das Plus des Ergebnisses
vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) aus: Mit 124,2 Millionen Euro
lag der Wert rund 6,7 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Freenet entwickelte
sich damit in etwa wie von Analysten erwartet. Als Dividende sollen für 2023 je
Aktie 1,77 Euro an die Aktionäre fließen, nach 1,68 Euro ein Jahr davor.

Zwar habe Freenet vor allem durch sein TV-Produkt zum Jahresende den Umsatz
überraschend gut gesteigert, kommentierte Branchenkenner Polo Tang von der
Schweizer Großbank UBS in einer ersten Reaktion. Mittelfristig sei allerdings
unklar, wie rentabel das TV-Geschäft tatsächlich ist.

Zudem beschäftigen Tang Fragen zur Wettbewerbsfähigkeit von Freenet, nachdem
die Mobilfunkunternehmen 1&1 und Vodafone im laufenden Jahr eine
Partnerschaft eingehen wollen. Die United-Internet-Tochter
bezieht voraussichtlich ab dem Spätsommer die Mobilfunkleistungen nicht mehr von
Telefonica Deutschland , sondern vom britischen
Konzern./ngu/nas/mis/men

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