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dpa-AFX: Evonik-Chef Kullmann: Europa braucht keinen 'braunen Mob'

ESSEN (dpa-AFX) - Mit Blick auf die Europawahlen hat Evonik
-Chef Christian Kullmann Stellung gegen Rechtsextremismus bezogen.
"Ein wirtschaftlich prosperierendes Europa braucht eines nicht: einen braunen
Mob in den europäischen Parlamenten und einen braunen Mob, der hier zusätzlich
versucht, sich Einfluss zu verschaffen", sagte Kullmann am Montag bei der
Bilanzpressekonferenz des Chemiekonzerns in Essen. "Wir als Konzern stehen hier
klar für eine demokratische, liberale, tolerante Politik für ein tolerantes
Europa und setzen uns auch entsprechend dafür ein."

Dass die Wirtschaft sich nur um wirtschaftliche Dinge kümmern solle, halte
er für falsch. Als Manager, als Persönlichkeit, die im öffentlichen Leben
Verantwortung habe, könne man sich einem gesellschaftlichen Diskurs nicht
entziehen. "Es ist ja völlig absurd anzunehmen, dass nur Politiker Politik
machen und nur Unternehmer machen Wirtschaft und nur Gewerkschafter machen
Sozialarbeit. Sondern wir leben in einer offenen Gesellschaft und es gibt den
Marktplatz in der öffentlichen Diskussion." Dazu müssten sich alle einbringen,
die meinen, eine Position zu haben, wie man das noch besser machen könnte. "Denn
nur dann funktioniert eine solche Gesellschaft."

In einem Interview der "Süddeutschen Zeitung" hatte der Vorstandsvorsitzende
Ende November die AfD als "eine braun durchwirkte Partei" bezeichnet. "Sie
gefährdet Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Meinungsfreiheit, Menschenrechte", so
Kullmann damals. "Die AfD schadet unserer Volkswirtschaft, unserer Gesellschaft,
unserer Zukunft. Deshalb müssen alle, die in diesem Land Verantwortung tragen,
hier eine sehr klare Position beziehen. Sei es in der Kultur, der Wissenschaft,
der Politik oder eben der Wirtschaft."/tob/DP/mis

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