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dpa-AFX: ROUNDUP: Anlagenbauer Gea peilt weiteres Wachstum an - höhere Dividende geplant

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Anlagenbauer Gea zeigt sich nach
Zuwächsen bei Umsatz und operativen Ergebnis zuversichtlich für das laufende
Jahr. "Wir wollen weiter organisch wachsen", sagte Konzernchef Stefan Klebert am
Donnerstag in einer Telefonkonferenz. Der Umsatz soll demnach im laufenden Jahr
aus eigener Kraft um zwei bis vier Prozent steigen. Das sei zwar etwas weniger
als in den letzten zwei Jahren, stimme aber mit der derzeitigen konjunkturellen
Entwicklung überein. Das Unternehmen starte mit einem guten Auftragsbestand.
Anleger an der Börse reagierten skeptisch. Die Aktie geriet im Handelsverlauf
unter Druck.

2024 sollen vom Umsatz 14,5 bis 14,8 Prozent als Ergebnis vor Zinsen,
Steuern und Abschreibungen (Ebitda) und vor Restrukturierungsaufwand hängen
bleiben. Bis 2026 peile das Unternehmen weiterhin eine Marge von 15 Prozent an,
sagte Klebert. 2023 lag dieser Wert bei 14,4 Prozent.

In konjunkturell schwierigen Zeiten schaue das Unternehmen vor allem, dass
es Auftragseingänge generiere, betonte der Manager. "Wir sind da sicherlich
deutlich besser unterwegs als das Gros der Maschinenbauer weltweit." Neben den
neuen Orders werde das Unternehmen auch über Innovationen wachsen. Für letzteres
soll mehr Geld in die Hand genommen werden als in den Vorjahren. Dabei halte das
Unternehmen die Kosten im Blick.

Trotz der insgesamt positiven Wachstumserwartungen sei das aktuelle
wirtschaftliche Umfeld im Vergleich zurzeit vor Covid-19 weiterhin durch hohe
Energie-, Rohstoff-, Material- und Personalkosten gekennzeichnet, wie der
MDax-Konzern in Düsseldorf mitteilte. Dem werde Gea auch im Jahr 2024 mit
Preiserhöhungen sowie Effizienzmaßnahmen entgegentreten.

Die Aktien erklommen zunächst das höchste Niveau seit Mai 2023 und gewannen
dabei zwischenzeitlich gut 6 Prozent. Zuletzt überwogen jedoch Verkäufe und die
Aktie drehte ins Minus. Am Mittag verlor sie rund ein Prozent auf 38 Euro. Damit
ist das Papier in etwa so teuer wie zu Beginn des Jahres 2024.

Analysten sehen in der Bilanz für 2023 und dem Ausblick auf das laufende
Jahr in Summe Licht und Schatten. So sieht etwa Stephan Bauer vom Bankhaus
Metzler seine positive Einschätzung durch die für 2024 avisierten Ziele
bestätigt. UBS-Experte Sven Weier wertete Zahlen und Ausblick als beruhigend,
aber letztlich auch als "non event". Er lobte allerdings explizit die
Auftragslage im kurzzyklischen Geschäft, die insgesamt mehr Dynamik im laufenden
Jahr verspreche.

Auch Sebastian Kuenne von der kanadischen RBC Capital ist hingegen
zurückhaltend für die Papiere. Mit Blick auf die aktuellen Geschäftszahlen
monierte er das Betriebsergebnis. Operativ (Ebitda) habe Gea zwar die
Erwartungen erreicht, das berichtete Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit)
liege im Schlussquartal wegen überraschend hoher Abschreibungen aber unter der
Erwartung.

2023 hat Gea dank geringerer Kosten operativ mehr verdient. Das Ergebnis vor
Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie vor Restrukturierungsaufwand
erhöhte sich 2023 im Jahresvergleich um knapp neun Prozent auf 774 Millionen
Euro. Damit traf der Konzern sowohl die eigenen Erwartungen als auch die der
Branchenexperten.

Der Umsatz kletterte im vergangenen Jahr um vier Prozent auf 5,37 Milliarden
Euro. Rechnet man Währungseffekte heraus, dann legten die Erlöse um 8,4 Prozent
zu. Unter dem Strich ging der Nettogewinn unter anderem wegen eines höheren
Ertragsteueraufwands um gut zwei Prozent auf 393 Millionen Euro zurück. Die
Dividende soll von 95 Cent auf einen Euro je Aktie steigen. Hier hatten sich
Analysten im Schnitt jedoch etwas mehr versprochen./mne/zb/mis

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