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dpa-AFX: Büroumbau ermöglicht gut 11 000 Wohnungen in Metropolen

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Umbau von leer stehenden Büros kann Tausende
Wohnungen in Metropolen schaffen und dort die Wohnungsnot spürbar lindern. Das
zeigen Berechnungen des Immobilienspezialisten Jones Lang LaSalle (JLL), die der
Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Demnach bieten ungenutzte Büroflächen das
Potenzial für rund 11 300 Wohnungen in den sieben größten Städten Deutschlands.
"Der aktuelle Wohnungsbedarf könnte dort mit der Umwandlung von Büros zu rund
einem Fünftel gedeckt werden", sagt Helge Scheunemann, Research-Experte bei JLL
Deutschland. Mancherorts lasse sich mit Umbauten ein besonders hoher Teil des
Bedarfs stillen, etwa in Düsseldorf (57 Prozent), Stuttgart (51) und Frankfurt
(34). Dort gebe es viele zum Umbau geeignete Büroflächen.

Mit dem Trend zum Homeoffice sind viele Büroflächen ungenutzt. JLL zufolge
summierte sich der Büroleerstand in den sieben Metropolen Berlin, Hamburg,
München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf Ende 2023 auf rund 5,64
Millionen Quadratmeter, davon 2,68 Millionen abseits gefragter A-Lagen, wo eine
Wiedervermietung vergleichsweise leicht ist.

Auf der anderen Seite ist der Wohnungsmangel in Deutschland groß. Nach
Einschätzung des Zentralen Immobilienverbands (ZIA) fehlen dieses Jahr 600 000
Wohnungen, 2027 könnten es 830 000 sein. Wegen der gestiegenen Zinsen und
Baukosten steckt der Wohnungsbau in der Krise, das Ziel der Ampel-Regierung von
400 000 Wohnungen liegt außer Reichweite.

Dennoch spiele die Umwandlung von Büros bisher eine relativ kleine Rolle,
sagte Scheunemann. "Bürostandorte sind nicht gleich Wohnstandorte". Nötig sei
etwa die Anbindung an Schulen, Nahverkehr, Kindergärten, Geschäfte und Parks.
Zudem sind Umwidmungen wegen der gestiegenen Baukosten teuer und
aufwendig./als/DP/mis

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