Nachrichten

dpa-AFX: Neues Förderinstrument für Klimaschutzverträge gestartet

BERLIN (dpa-AFX) - Energieintensive Unternehmen in Deutschland können sich
jetzt für ein milliardenschweres neues staatliches Förderinstrument bewerben.
Bei den sogenannten Klimaschutzverträgen springt der Staat bei der Finanzierung
neuer klimafreundlicherer Produktionsverfahren ein und übernimmt die Mehrkosten,
bis diese später günstiger und damit konkurrenzfähig geworden sind. Später
sollen die Unternehmen das Geld zurückzahlen. Für die nun eröffnete erste
Gebotsrunde stehen vier Milliarden Euro für eine Laufzeit von bis zu 15 Jahren
zur Verfügung, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Dienstag in Berlin
mitteilte.

Bewerben können sich Unternehmen, die erfolgreich am vorbereitenden
Verfahren im vergangenen Sommer teilgenommen haben. Sie haben vier Monate Zeit,
um ein Gebot einzureichen. Die Zuschläge sollen danach an die
kosteneffizientesten Bieter gehen. Infrage kommen Branchen wie die Papier-,
Glas-, Stahl- und Chemieindustrie. Insgesamt sollen nach Angaben des
Ministeriums über die Laufzeit des Förderprogramms bis 2045 rund 350 Millionen
Tonnen an Kohlendioxid vermieden werden.

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) begrüßte den Start der
Ausschreibungen. "Umfangreiche staatliche Unterstützung ist nötig, wenn die
politisch gewünschte Transformation hin zur Klimaneutralität in kurzer Zeit
gelingen soll", sagte BDI-Präsident Siegfried Russwurm, der auf die hohen Kosten
der Umstellung hinwies. Nach dem Haushaltsurteil stünden für Klimaschutzverträge
im laufenden Jahr deutlich weniger Mittel zur Verfügung als ursprünglich
geplant. Die Bundesregierung müsse die Finanzierung für die kommenden Jahre
absichern./hrz/DP/mis

Daten bereitgestellt von .