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dpa-AFX: SPD will mehr Gebäude-Versicherungen gegen Elementarschäden

BERLIN (dpa-AFX) - Die SPD im Bundestag dringt auf gesetzliche Regeln für
einen stärkeren Versicherungsschutz von Wohnhäusern gegen Unwetterkatastrophen.
Dazu verabschiedete die SPD-Fraktion am Dienstag in Berlin ein Positionspapier
"Elementarschäden günstig versichern". Dabei gehe es um eine Verkopplung der
Wohngebäude- und Elementarschadensversicherung, wie SPD-Fraktionschef Rolf
Mützenich erläuterte. Die Versicherungsunternehmen sollen verpflichtet werden,
mit einer Wohngebäudeversicherung immer auch eine Elementarschadensversicherung
anbieten zu müssen. "Aufgrund der hohen Kosten ist in Deutschland nicht einmal
jede zweite Immobilie gegen Elementarschäden versichert", so das Papier.

Der SPD-Rechtspolitiker Johannes Fechner verwies auf das Nachbarland
Frankreich, in dem so ein Modell bereits praktiziert wird. Prämienhöhe und
Leistungsumfang der Elementarversicherung sollten gesetzlich vorgegeben werden,
so Fechner. "Alle Bemühungen, die Versicherungsdichte in Deutschland zu erhöhen,
sind trotz vieler Flutkatastrophen gescheitert, deshalb muss der Gesetzgeber
aktiv werden." Genutzt werden solle, dass in Deutschland 99 Prozent aller
Immobilien eine Wohngebäudeversicherung hätten.

"Klimaschäden können jeden treffen und deshalb ist eine Angebotspflicht für
Versicherer gerechtfertigt", so Fechner. "Es muss Schluss sein damit, dass bei
Katastrophen, die vor Wahlen stattfinden, Bürger entschädigt werden, aber
Geschädigte bei Flutkatastrophen ohne politischen Druck einer bevorstehenden
Wahl leer ausgehen." An den Koalitionspartner FDP appellierte Fechner, sich in
der Frage zu bewegen.

"Im Ahrtal und an der Ostsee entstanden massive Schäden an Gebäuden", heißt
es in dem SPD-Papier. "Solche Stark- und Extremwetterereignisse werden in Zeiten
des Klimawandels leider häufiger, länger und intensiver auftreten."/bw/DP/stw

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