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ROUNDUP: Grand City Properties macht 2023 Verlust - Vorsichtig für 2024

LUXEMBURG (dpa-AFX) - Höhere Finanzierungskosten machen der Aroundtown-Tochter Grand City Properties wie auch der gesamten Branche zu schaffen. Aufgrund des derzeit schwierigen Umfelds für Immobilienverkäufe wertete das Unternehmen sein Portfolio ab. Unter dem Strich fiel im vergangenen Jahr ein Verlust im dreistelligen Millionen-Bereich an. Während der Immobilienkonzern dank einer starken Nachfrage nach Wohnraum 2023 mehr mit Mieten einnehmen konnte, drückten die Finanzierungskosten auf den operativen Gewinn (FFO1). Die Dividende strich der Konzern erneut. Zudem zeigte sich das Unternehmen für das laufende Jahr vorsichtig. Die Aktie verlor im frühen Handel mehr als vier Prozent.

Die Nettomieteinnahmen zogen insgesamt im vergangenen Jahr um vier Prozent auf rund 411 Millionen Euro an, wie das im SDax notierte Unternehmen am Mittwoch in Luxemburg mitteilte. Der Großteil des Anstiegs stammt aus Mietsteigerungen, aber auch aus einem niedrigeren Leerstand. Allerdings drückten vor allem höhere Finanzierungskosten auf das operative Ergebnis: Der sogenannte FFO1 ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um vier Prozent auf 183,9 Millionen Euro zurück.

Im laufenden Jahr peilt die Aroundtown-Tochter einen operativen Gewinn von 175 Millionen bis 185 Millionen Euro an. Damit wäre sowohl ein Rückgang als auch ein leichtes Plus möglich. Die Nettomieten sollen auf vergleichbarer Basis um drei Prozent zulegen.

Unter dem Strich fiel 2023 wegen einer Abwertung des Immobilienportfolios ein Minus von rund 638 Millionen Euro an. Im Vorjahreszeitraum hatte Grand City Properties noch einen Gewinn von gut 179 Millionen Euro ausgewiesen. Das Unternehmen hat den Wert seines Immobilienportfolios um neun Prozent abgewertet.

Im Blick hat der Konzern - wie auch andere Unternehmen aus der Branche - vor allem seine Verschuldung und verkauft deshalb Immobilien. Im Gesamtjahr habe Grand City Properties Wohnungen im Wert von 306 Millionen Euro veräußert, rund drei Prozent unter dem Buchwert, teilte das Unternehmen weiter mit. Dabei hat es sich nach früheren Angaben größtenteils um ältere Objekte in London und Nordrhein-Westfalen gehandelt.

Die Kosten für Fremdkapital blieben für das Unternehmen mit 1,9 Prozent per Stand Ende 2023 niedrig, bei einer durchschnittlichen Laufzeit von 5,3 Jahren, hieß es. Der Konzern verfüge über Barmittel und liquide Mittel, die die Fälligkeiten der Schulden bis Ende 2026 abdeckten.

Zwar habe sich die Marktlage in letzter Zeit etwas verbessert, die makroökonomische Unsicherheit bleibe aber bestehen, hieß es vom Unternehmen weiter. Die Transaktionsmärkte müssten sich erst noch ausreichend öffnen. Im derzeitigen Umfeld sei es besser, vorsichtig mit Kapital und Liquidität umzugehen und sich weiterhin auf den Abbau der Verschuldung zu konzentrieren. Für 2023 will der Immobilienkonzern deshalb - wie bereits am Dienstag bekannt gegeben - erneut keine Dividende zahlen.

Grand City Properties ist mit seinen rund 63 300 Wohnungen insbesondere in dicht besiedelten Gebieten Deutschlands aktiv, so etwa in Berlin, Nordrhein-Westfalen, in der Region Halle-Leipzig-Dresden sowie im Rhein-Main-Gebiet. Zudem ist Grand City Properties unter anderem auch in Metropolen wie London und München vertreten. Größter Aktionär ist der Gewerbeimmobilienkonzern Aroundtown, der 61 Prozent am Unternehmen hält./mne/men/stk


Quelle: dpa-AFX

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