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dpa-AFX: Chemiebranche: Umsatz sinkt 2024 - aber erste Anzeichen für Erholung

FRANKFURT/MAIN (dpa-AFX) - Die krisengeplagte deutsche Chemie- und
Pharmaindustrie sieht keine rasche Trendwende, aber erste Anzeichen einer
Erholung. Der Umsatz der Branche werde 2024 um 3,5 Prozent fallen, während die
Produktion stagnieren dürfte, teilte der Verband der Chemischen Industrie (VCI)
in Frankfurt mit. Trotzdem keime nach der langen Dürrephase erste Hoffnung auf,
sagte VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup. "Seit Februar berichten
einzelne Unternehmen von einer leicht verbesserten Auftragslage - vor allem im
Ausland." Eine Erholung werde aber frühestens für das zweite Halbjahr erwartet.

"Nicht nur die chemisch-pharmazeutische Industrie, sondern die gesamte
heimische Wirtschaft leidet weiterhin unter der schleppenden Konjunktur und den
strukturellen Problemen", stellte er fest. Wichtige Industriekunden in
Deutschland kappten Aufträge, während die Chemie billige Konkurrenz aus China
spüre.

Im vergangenen Jahr sank der gesamte Umsatz um gut 12 Prozent auf 229,3
Milliarden Euro. Die Produktion schrumpfte um 7,9 Prozent und in der Chemie
allein um mehr als zehn Prozent. Die Beschäftigung blieb derweil stabil bei rund
477 000 Menschen in Deutschland.

Die Chemie- und Pharmabranche erlebte wegen des Anstiegs der Energiepreise
im Zuge des Ukraine-Kriegs und der schwachen Konjunktur schwierige Zeiten.
Während die Gaspreise wieder deutlich gefallen sind, leidet gerade die
energieintensive Chemieindustrie unter im weltweiten Vergleich hohen
Strompreisen.

Die zarte Erholung brauche Unterstützung von der Politik, forderte Große
Entrup. Das Wachstumschancengesetz der Bundesregierung und der geplante
Bürokratieabbau reichten bei weitem nicht aus. "Wir brauchen massive
Entlastungen für die deutsche Wirtschaft."/als/mne/mis

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