Nachrichten

dpa-AFX: Studie: Dax-Konzerne nach Gewinnrückgang vor schwierigem Jahr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Konjunkturflaute, gestiegene Energiepreise und
geopolitische Konflikte haben Spuren in den Bilanzen der deutschen
Börsenschwergewichte hinterlassen. Nach Angaben des Beratungsunternehmens EY
sank der operative Gewinn (Ebit) der ausgewerteten Dax -Konzerne
2023 in der Summe erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie 2020 wieder in einem
Gesamtjahr. "Die Zeiten von Rekordgewinnen und Traummargen sind vorbei", sagte
Henrik Ahlers, Vorsitzender der Geschäftsführung von EY Deutschland, am
Donnerstag. Das laufende Jahr dürfte für die 40 Konzerne nicht besser ausfallen.

In den kommenden Monaten rechnet Ahlers insgesamt mit eher sinkenden
Gewinnen. "Viele Branchen kämpfen mit Nachfrageschwäche - nicht zuletzt auf dem
chinesischen Markt - und hohen Energiepreisen. Hinzu kommen bei etlichen
Unternehmen hohe Restrukturierungskosten."

EY zufolge stieg der Umsatz der ausgewerteten Dax-Konzerne 2023 in Summe um
1 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf den Rekordwert in einem Gesamtjahr von rund
1,82 Billionen Euro. Das operative Ergebnis (Ebit) sank dagegen um 1,5 Prozent
auf 170,3 Milliarden Euro. Bereinigt um Preissteigerungen (real) fiel die
Umsatz- und Ergebnisbilanz schlechter aus. "Berücksichtigt man die Inflation,
lagen die meisten Dax-Konzerne im Minus", sagte Ahlers.

Besonders hart traf es demnach die Chemieindustrie, die unter gestiegenen
Energie- und Rohstoffpreisen und schwacher Nachfrage litt. Die operativen
Gewinne von Bayer (minus 91,3 Prozent) und BASF
(minus 65,8 Prozent) brachen den Angaben zufolge ein.

Autobauer machten am meisten Gewinn

Positiv entwickelte dagegen insbesondere die Autoindustrie. Das
gewinnstärkste Unternehmen war EY zufolge Volkswagen mit einem
operativen Gewinn von 22,6 Milliarden Euro vor der Deutschen Telekom (20, 8
Mrd.) und den Autobauern Mercedes-Benz und BMW
(19,7 bzw. 18,5 Mrd.). Allerdings mehrten sich auch bei den Autobauern die
Anzeichen, dass die Herausforderungen größer würden. "Der stockende Hochlauf der
Elektromobilität und die geringe Kauflaune bei Kunden treffen die Branche mitten
in einer tiefgreifenden Transformation", sagte Ahlers.

Trotz der schwierigen Bedingungen stieg die Zahl der Beschäftigten in Summe
um 1,2 Prozent auf den Rekord von 3,99 Millionen. Demnach schufen 24 Konzerne
zusätzliche Stellen, 14 Unternehmen bauten Jobs ab. Die übrigen Konzerne machten
keine Angaben zur Beschäftigtenzahl./als/DP/nas

Daten bereitgestellt von .