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dpa-AFX: AKTIE IM FOKUS 2: KI-Fantasie katapultiert Micron auf Rekordhoch

(Neu: Einstieg, Struktur, aktuelle Kurse)

NEW YORK/FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine Kursrally bei Micron nach
einem starken Quartalsausblick des US-Halbleiterkonzerns strahlt am Donnerstag
weltweit positiv auf Chipwerte aus. Die Tech-Branche wurde auch allgemein von
den geldpolitischen Signalen der US-Notenbank Fed gestützt. Die Aktien des
Chip-Riesen schnellten mit Handelsbeginn auf 113,50 US-Dollar hoch und
verzeichneten damit ein Rekordhoch. Zuletzt notierten sie 15,7 Prozent höher bei
111,45 Dollar.

Die Micron-Rally zog auch andere Sektorwerte mit nach oben. So kletterten
die Aktien von Western Digital um 7,2 Prozent und jene von
Applied Materials um 4,0 Prozent nach oben. Stärke zeigten auch
die Broadcom-Papiere mit einem Anstieg um 8,7 Prozent. In Europa
ging es für die Branchenwerte Infineon , ASML und
STMicroelectronics um bis zu 5,0 Prozent hoch.

Micron rief am Vorabend nach Börsenschluss für das laufende Quartal
Umsatzziele aus, die den Markt positiv überraschten. Treiber ist die Nachfrage,
die mit Künstlicher Intelligenz (KI) in Zusammenhang steht. Der Umsatz im
dritten Quartal wird vom Unternehmen auf 6,4 bis 6,8 Milliarden US-Dollar
prognostiziert. Dem steht eine durchschnittliche Analystenschätzung gegenüber,
die bei knapp 6 Milliarden lag.

Timothy Arcuri von der Schweizer Bank UBS betonte, Micron habe genau den
richtigen Ton getroffen - auch hinsichtlich der Preisgestaltung und der
Dauerhaftigkeit des aktuellen Zyklus. "Wir sagen seit langem, dass der Höhepunkt
erst kommt, wenn die Bruttomarge diesen erreicht", sagte der Experte. Bis weit
ins Jahr 2025 sei dies unwahrscheinlich. Er betonte, die mit "Buy" bewertete
Aktie bleibe eine seiner Top-Ideen. Das Kursziel schraubte er leicht auf 125
Dollar nach oben.

Laut einem Händler sind die Aussagen von Micron ein Zeichen dafür, dass sich
die Situation auf dem Speichermarkt bessert. Der für 2025 in Aussicht gestellte
Investitionsanstieg sei auch positiv für Ausrüster und Zulieferer, sofern sie
mit dem Speicher- und KI-Geschäft in Verbindung gebracht werden könnten.

Hinzu kommt, dass die US-Regierung die Chipindustrie im Land mit weiteren
Milliarden-Subventionen weiter ankurbeln will. Präsident Joe Biden kündigte am
Mittwoch an, seine Regierung wolle dem US-Chipriesen Intel bis zu
8,5 Milliarden Dollar (rund 7,8 Mrd Euro) an direkten Finanzmitteln und 11
Milliarden Dollar (rund 10,1 Mrd Euro) an Darlehen für Computerchipfabriken in
vier US-Bundesstaaten zur Verfügung zu stellen. Die Finanzspritze solle dabei
helfen, den US-Anteil an der weltweiten Produktion hochmoderner Chips bis zum
Ende des Jahrzehnts auf 20 Prozent zu erhöhen./edh/tih/mis

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