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dpa-AFX: ROUNDUP: Baumarktkonzern Hornbach zeigt sich zuversichtlicher

BORNHEIM (dpa-AFX) - Der Baumarktkonzern Hornbach Holding hat
im Geschäftsjahr 2023/2024 unter einer geringeren Kauflust der Kunden gelitten.
Während die Erlöse leicht zurückgingen, sank das operative Ergebnis deutlicher.
Für das laufende Geschäftsjahr zeigt sich das Unternehmen etwas
zuversichtlicher. Die Aktie legte im Vormittagshandel um mehr als sechs Prozent
zu und gehörte im Index für kleinere Unternehmenswerte zu den größten
Kursgewinnern. Seit dem Jahreswechsel summiert sich damit das Kursplus des
SDax-Konzerns auf mehr als zehn Prozent.

"Während die makroökonomischen Aussichten insbesondere in Deutschland
weiterhin eingetrübt sind, sehen wir derzeit auch positive Zeichen", sagte
Albrecht Hornbach, Chef der Hornbach Management AG, am Dienstag bei der
Veröffentlichung vorläufiger Zahlen laut Mitteilung. Dazu gehöre die seit
einigen Monaten nachlassende Inflation und die guten Wetterbedingungen in den
ersten Wochen der Frühjahrssaison. Die Hornbach Management AG ist die persönlich
haftende Gesellschafterin der Hornbach Holding AG & Co. KGaA und führt auch die
Geschäfte der börsennotierten Holding.

Finanzchefin Karin Dohm verwies zudem auf Einsparungen. "Wir haben auch im
vergangenen Jahr sehr kostenbewusst agiert und uns noch effizienter
aufgestellt", sagte sie der Finanznachrichtenagentur dpa-AFX. Das Unternehmen
werde auch weiterhin optimieren, um Kosten zu senken. So investiere es in die
IT. Zudem habe der Konzern frei gewordene Stellen teilweise nicht nachbesetzt.

Das Unternehmen habe aber auch gerade auf der Vorratsseite geschaut, dass es
sich entsprechend verbessert. "Wir haben in den Jahren davor, als die
Logistikketten sehr belastet waren, mehr Vorräte aufgebaut und früher
eingekauft", sagte Dohm. Das habe der Konzern im vergangenen Jahr wieder
anpassen können, weil sich die globalen Logistikketten weiter entspannt hätten.

Für das Unternehmen sei die Entwicklung von geopolitischen Krisen zwar
relevant, erläuterte Dohm. Das betreffe sowohl die Logistik als auch die
Entwicklung bei den Rohstoffen. Die Angriffe der Huthi-Rebellen auf
Frachtschiffe im Roten Meer wirkten sich derzeit aber nicht direkt auf die
Geschäfte des Baumarktkonzerns aus. Natürlich verfolge das Unternehmen diese
aufmerksam.

Auch ist der Baumarktkonzern kaum von dem Einbruch bei den Neubauten
betroffen. "Wir sind mit Hornbach insbesondere in Bestandsimmobilien aktiv",
erklärte die Finanzchefin. Für das Unternehmen gehörten zu den großen
Themenblöcken das Sanieren, Modernisieren, Renovieren. Der klassische Neubau sei
weniger, was die Kunden bewege. Rund ein Viertel der Kunden seien Profikunden,
drei Viertel etwa Privatkunden.

In den zwölf Monaten bis Ende Februar schrumpfte der Konzernumsatz auf Basis
vorläufiger Zahlen um 1,6 Prozent auf 6,16 Milliarden Euro, wie das im SDax
notierte Unternehmen im rheinland-pfälzischen Bornheim weiter
mitteilte. Der um nicht operative Posten bereinigte Gewinn vor Zinsen und
Steuern (Ebit) ging um 12,4 Prozent auf 254 Millionen Euro zurück. Mit einem
Rückgang in dieser Größenordnung hatte der Konzern gerechnet.

Für Analyst Thilo Kleibauer von Warburg Research ist das bereinigte
operative Ergebnis trotz einer leicht rückläufigen Umsatzentwicklung nicht so
stark gesunken wie von ihm erwartet. Dank der günstigen Wetterbedingungen sollte
der Baumarktkonzern gut in das neue Jahr gestartet sein.

Weitere Details zum abgeschlossenen Geschäftsjahr sowie einen Ausblick auf
Umsatz und Ertrag will der Vorstand am 22. Mai veröffentlichen./mne/nas/mis

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