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dpa-AFX: ROUNDUP: Schlichtung für Luftsicherheitspersonal vereinbart

BERLIN (dpa-AFX) - Die Streikgefahr an den deutschen Flughäfen ist für die
Osterfeiertage deutlich gesunken. Im Tarifkonflikt für die rund 25 000
Beschäftigten der privaten Luftsicherheitsdienstleister haben sich die
Gewerkschaft Verdi und die Arbeitgeber auf eine Schlichtung geeinigt.

Das Verfahren unter Leitung des früheren Bremer Finanz-Staatsrats
Hans-Henning Lühr (SPD) soll am Freitag, 5. April, beginnen und spätestens am
Sonntag, 7. April, enden, wie die Gewerkschaft und der Arbeitgeberverband BDLS
am Dienstag mitteilten. Die Empfehlung sei für beide Seiten nicht verbindlich.
Bis zum Schlichtungsende darf Verdi nicht zum Streik aufrufen. Über
Zwischenstände und den Verhandlungsort wollen beide Seiten Stillschweigen
halten.

"Mit dieser Vereinbarung sind zumindest in unserer Branche am
Osterwochenende und in der Ferienwoche danach weitere Streiks ausgeschlossen",
erklärte BDLS-Verhandlungsleiter Frank Haindl.

Verdi hatte die Schlichtung vor einigen Tagen als letzten Ausweg zu einer
Lösung bezeichnet. Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals hatten in den
vergangenen Wochen in mehreren Wellen verschiedene deutsche Flughäfen zeitweise
lahmgelegt. Das bei privaten Dienstleistern angestellte Personal kontrolliert im
Auftrag der Bundespolizei Passagiere, Personal und Gepäck an den Zugängen zum
Sicherheitsbereich.

Als Knackpunkt bei den Verhandlungen für die etwa 25 000 Beschäftigten
gelten vor allem die Zuschläge für Mehrarbeit. Verdi fordert 2,80 Euro mehr Lohn
pro Stunde, höhere Funktionszulagen und Mehrarbeitszuschläge ab der ersten
Überstunde bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten. Die
Arbeitgeber haben nach eigenen Angaben zuletzt 3,25 Euro pro Stunde bei einer
Laufzeit von 24 Monaten mit Wirkung nach 12 Monaten geboten.

Neben der Luftsicherheit gibt es im Luftverkehr aktuell weitere
Tarifkonflikte. Bei der Lufthansa läuft nach mehreren
Warnstreikrunden seit Montag die Schlichtung für das Bodenpersonal. Hier soll es
am Donnerstag Ergebnisse geben. Auch die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter
der Lufthansa haben bereits für höhere Gehälter gestreikt, ohne dass sich
bislang eine Lösung abgezeichnet hat. Zudem verlangen Piloten und
Kabinenpersonal der Lufthansa-Tochter Discover eine Erst-Tarifierung der noch
jungen Fluggesellschaft./ceb/DP/ngu

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