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dpa-AFX: AKTIE IM FOKUS: Gerresheimer unter Druck - Erstes Quartal wie avisiert schwach

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Gerresheimer haben am
Dienstag mit einem Rutsch um bis 6,7 Prozent fast an die exponentielle
200-Tage-Linie korrigiert. Zuletzt notierten sie noch 3,8 Prozent im Minus bei
100,10 Euro.

Der Spezialverpackungshersteller bestätigte im Gespräch einen mauen
Jahresauftakt, der unlängst bei der Vorlage der Zahlen zum abgelaufenen
Geschäftsjahr bereits avisiert worden war, wie Analyst David Adlington von der
Bank JPMorgan in einem Kommentar schrieb.

Der Lagerbestandsabbau treffe den Bereich Primary Packaging Glass (PPG)
härter als gedacht, auch wenn das bessere Geschäft bei Plastics & Devices (P&D)
die Belastung etwas abmildere. Adlington rechnet auch im zweiten Quartal mit
anhaltendem Gegenwind - allerdings bei etwas moderateren Vergleichswerten.

Das Unternehmen hatte die Investoren bereits auf einen trägen Jahresauftakt
eingestellt. Viele Kunden aus der Pharmabranche hatten sich während der Pandemie
die Lager prall gefüllt. Als die Nachfrage nachließ, saßen sie auf zu hohen
Lagerbeständen. Diese bauen sie nun erst einmal ab.

Der Lagerabbau durch Kunden aus der Pharmabranche und die praktisch
entfallenden Covid-Erlöse mit Injektionsfläschchen werde vor allem zu Beginn des
noch jungen Geschäftsjahres zu spüren sein, hatte Finanzchef Bernd Metzner der
Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX im Februar gesagt.

Mittelfristig will der Konzern dann von einem hohen Auftragsbestand und der
Expansion der Fertigungskapazitäten profitieren. Eine wichtige Rolle spielt
dabei auch das profitable Geschäft rund um empfindliche biopharmazeutische
Medikamente, die spezielle Verpackungen benötigen. Und auch das Geschäft mit
Verpackungen, Spritzen und Auto-Injektoren für Medikamente zur Gewichtsreduktion
(GLP-1) nimmt weiter Fahrt auf.

Die Äußerungen zum Jahresstart und dem Gesamtjahr 2024 (bis Ende November)
waren im Februar bei Anlegern gut angekommen. Der Aktienkurs war bis auf rund
110 Euro nach oben geschnellt. Diese Charthürde hatte sich aber schon in der
jüngeren Vergangenheit einige Male als zu hoch erwiesen.

Trotz des Kursrückschlags an diesem Dienstag notieren die Papiere immer noch
höher als vor der Vorlage der Jahreszahlen und des Ausblicks im
Februar./mis/ag/jha/

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