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dpa-AFX: ROUNDUP: Aroundtown rechnet mit Ergebnisrückgang - Erneut keine Dividende

LUXEMBURG (dpa-AFX) - Der Gewerbeimmobilien-Spezialist Aroundtown
rechnet für das laufende Jahr auch wegen des Verkaufs von
Immobilien mit einem deutlichen Rückgang des operativen Ergebnisses. Zudem
machen die gestiegenen Kreditzinsen dem Unternehmen zu schaffen. Im vergangenen
Jahr fiel unter dem Strich sogar ein Milliardenverlust an. Wegen der schwierigen
allgemeinen Wirtschaftslage will das Management zudem erneut keine Dividende
zahlen.

Die Aroundtown-Aktien vollzogen am Mittwoch eine fulminante Kehrtwende: Auf
dem Weg vom Tagestief bis zum Tageshoch gewannen sie rund 23 Prozent. Zuletzt
wurden sie mit Kursen um 1,81 Euro rund sechs Prozent teurer gehandelt als am
Vortag - und waren damit Spitzenreiter im MDax , dem Index der
mittelgroßen Werte.

Im laufenden Jahr dürfte die für die Immobilienbranche wichtige operative
Kennziffer FFO1 auf 280 bis 310 Millionen Euro zurückgehen, teilte der
MDax-Konzern am Mittwoch mit. Schon 2023 war dieses operative Ergebnis um acht
Prozent auf 332 Millionen Euro gesunken.

Schon bei der Streichung der Dividende hatte Aroundtown am Vorabend auf die
unsichere Marktentwicklung verwiesen. Daher seien künftige Entwicklungen und
deren Auswirkungen auf die Transaktionsmärkte und Immobilienbewertung nur
begrenzt vorherzusehen. Dies gelte auch für den Verschuldungsgrad und die
Finanzierungskosten des Unternehmens. Aus Sicht des Verwaltungsrats sollte das
Unternehmen sich daher weiter auf die Stärkung der Liquidität und den Abbau der
Schulden konzentrieren.

Dem gesamten Immobiliensektor machten zuletzt die hohe Inflation und der
Anstieg der Leitzinsen zu schaffen. Die Einflüsse hatten dem langen
Immobilienpreisboom in Deutschland ein jähes Ende gesetzt. Die
Aroundtown-Tochter Grand City Properties hatte bereits vor zwei
Wochen mitgeteilt, für 2023 keine Dividende zahlen zu wollen.­

Aroundtown begegnet dem schwierigen Marktumfeld - wie viele Konkurrenten -
auch mit dem Verkauf von Immobilien. Insgesamt stieß das Unternehmen den Angaben
zufolge im vergangenen Jahr Immobilien für 1,2 Milliarden Euro ab. Zudem kaufte
es für 1,3 Milliarden Euro Anleihen vor allem mit kürzerer Laufzeit mit einem
Abschlag zurück. Damit sieht der Vorstand das Unternehmen vorerst ausreichend
finanziert: Die liquiden Mittel sowie die erwarteten Erlöse aus den
unterzeichneten Veräußerungen deckten die Fälligkeiten der Schulden bis Mitte
2026, hieß es weiter.

Wegen der Verkäufe fielen die Nettomieteinnahmen im vergangenen Jahr um zwei
Prozent auf 1,19 Milliarden Euro. Unter dem Strich rutschte Aroundtown noch
tiefer in die roten Zahlen. Durch die Abwertung des Immobilienportfolios belief
sich der Nettoverlust auf 2,4 Milliarden Euro nach einem Minus von rund 457
Millionen Euro ein Jahr zuvor./mne/stw/mis

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