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dpa-AFX: USA wollen mit China Überkapazitäten-Problem weiter diskutieren

GUANGZHOU (dpa-AFX) - Im Streit um billige Produkte aus China auf
ausländischen Märkten wollen Washington und Peking laut US-Angaben weiter über
Überkapazitäten diskutieren. "Ich bin besonders über die Auswirkungen
chinesischer Industrie-Überkapazitäten in bestimmten Sektoren als Ergebnis der
Unterstützung der Regierung besorgt", sagte US-Finanzministerin Janet Yellen am
Samstag im südchinesischen Guangzhou laut Mitteilung. Gespräche über
ausgewogenes Wirtschaftswachstum, wie Yellen sie mit Chinas
Vize-Ministerpräsident He Lifeng in der Export-Metropole führte, seien wichtig,
um amerikanische Interessen zu schützen und eine gesunde Wirtschaftsbeziehung
mit China voranzutreiben.

He sprach nach chinesischen Angaben die "ernsthaften Bedenken" Pekings zu
wirtschaftlichen und handelspolitischen Maßnahmen der USA an, die China
einschränken. Den USA als größte Volkswirtschaft der Welt sind vor allem die
chinesischen Exporte billiger Produkte aus dem Bereich grüne Energie ein Dorn im
Auge. Yellen nannte beispielhaft eine US-Solarfirma, die ihr zufolge schließen
musste, weil sie nicht mit den Produkten der chinesischen Konkurrenz zu
"künstlich gedrückten Preisen" mithalten konnte. "Es ist wichtig, dass so etwas
nicht noch einmal passiert", sagte die 77-Jährige.

Ähnlicher Fall in Deutschland

Jene Bedenken teilen die USA laut Yellen mit ihren Verbündeten. Auch die
deutsche Politik diskutiert derzeit über den Einfluss billiger Produkte aus
China, nachdem die Schweizer Solarfirma Meyer Burger das Aus für ihr Werk im
sächsischen Freiberg besiegelt hatte. Das Unternehmen nannte die Konkurrenz
billiger Produkte aus Fernost mit als Grund dafür.

Bereits am Vortag hatte Yellen auf die Gefahr durch Chinas Überkapazitäten
aufmerksam gemacht, was in Chinas Staatsmedien auf Kritik stieß. Ein Kommentar
der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua, die als Sprachrohr der regierenden
Kommunistischen Partei gilt, nannte dies "chinafeindlich". Überkapazitäten im
Bereich saubere Energie hochzujubeln, diene den USA als Vorwand,
protektionistische Maßnahmen zum Schutz von US-Unternehmen einzuführen, so der
Vorwurf. Dass China die weltweiten Preise durcheinanderbringe, sei eine
"gegenstandslose Behauptung"./jon/DP/mis

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