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dpa-AFX: ROUNDUP/'HB': SAP plant Abbau von 2600 Stellen in Deutschland

WALLDORF (dpa-AFX) - Der Softwarehersteller SAP will nach
einem Zeitungsbericht als Teil seines angekündigten Großumbaus voraussichtlich
2600 Stellen in Deutschland streichen. Ein Sprecher des Konzerns äußerte sich am
Samstag nicht zu der konkreten Zahl, die aus einem Bericht des "Handelsblatts"
hervorgeht. Bisher war lediglich von insgesamt 8000 Stellen die Rede, die von
der Umstrukturierung betroffen seien. SAP hatte dies im Januar mitgeteilt, ohne
zu benennen, wo wie viele Arbeitsplätze wegfallen werden.

"SAP hat im Januar ein Restrukturierungsprogramm für das ganze Unternehmen
gestartet, um sich auf strategische Wachstumsfelder wie Business AI zu
konzentrieren", teilte der Sprecher nun mit. AI steht für Artificial
Intelligence (Künstliche Intelligenz). "Diese Restrukturierung betrifft 8000
Arbeitsplätze. Wir behandeln die betroffenen Mitarbeiter mit größter Sorgfalt
und Einfühlungsvermögen, indem wir ihnen unter anderem interne
Stellenalternativen oder Freiwilligenprogramme anbieten." Dabei gebe es enge
Kooperationen mit den Sozialpartnern in den jeweiligen Regionen. Die meisten
betroffenen Mitarbeiter werden demnach in den nächsten Wochen benachrichtigt.

Das "Handelsblatt" bezog sich auf eine interne E-Mail des europäischen
Betriebsrats von SAP. Demnach kritisiert das Gremium den geplanten Großumbau als
Maßnahme, die in erster Linie zur Kostensenkung gedacht sei.

In der E-Mail heiße es, "dass das Management die geschäftliche Logik nicht
ausreichend begründet und keine präzisen Informationen über Ineffizienzen
vorgelegt habe", schreibt die Zeitung. Der Programmname "Next Level
Transformation" sei eine beschönigende Umschreibung für Personalabbau.

Laut dem Bericht sollen auch in anderen europäischen Ländern Stellen gekürzt
werden. Im Verantwortungsbereich des europäischen Betriebsrats sollten rund 4100
Stellen entfallen.

Wie der SAP-Sprecher mitteilte, plant Europas größter Softwarehersteller,
den gesamten Restrukturierungsprozess bis Ende des ersten Quartals 2025 weltweit
abzuschließen. "Gleichzeitig werden wir weiterhin in wichtige Wachstumsbereiche
investieren und erwarten, dass wir das Jahr 2024 mit stabilen Mitarbeiterzahlen
beenden."

Der Hype um Künstliche Intelligenz in der Softwarebranche hatte sich im
vorvergangenen Jahr an der Veröffentlichung des Dialogsystems ChatGPT entzündet.
Seither möchten alle Softwarekonzerne ein Stück vom erhofft großen Kuchen
abhaben und stecken viel Geld in die Technologie./jak/DP/mis

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