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dpa-AFX: Glasfaser-Internet: Behörde veröffentlicht Preise für Leerrohre

BONN (dpa-AFX) - Im Streit über die Mietpreise von Rohren, die für
Glasfaser-Internet genutzt werden, hat die Bundesnetzagentur eine wegweisende
Entscheidung gefällt. Die Behörde veröffentlichte am Mittwoch einen
Entgelt-Entwurf, zu dem die EU-Kommission noch Stellung beziehen soll. Es geht
um sogenannte Leerrohre der Deutschen Telekom , die vom
Verteilerkasten bis zum Haus liegen und Glasfaser des Magenta-Konzerns
enthalten. 2022 hatte die Netzagentur das Bonner Unternehmen verpflichtet, diese
Rohre für Konkurrenten zu öffnen - diese sollen ihre Kabel ebenfalls hineinlegen
können und dadurch für eigene Rohre nicht selbst buddeln müssen. Die Höhe der
Mietpreise ist bislang offen. Die Leerrohre sind wichtig, um dem Verbraucher ein
großes Glasfaser-Angebot zu ermöglichen.

Im vergangenen Jahr beantragte die Telekom entsprechende Preise. Der nun
vorgelegte Entscheidungsentwurf ist die Antwort der Behörde auf den Antrag.
Dieser hatte bei Wettbewerbern für Kritik gesorgt: Vodafone-Manager
sprachen von "Mondpreisen".

Im Vergleich zu den von der Telekom beantragten Preisen sind die jetzt
angepeilten Entgelte deutlich niedriger. Nach Auskunft eines Behördensprechers
liegen die Monatspreise je nach Rohrkategorie zwischen 30 und 89 Prozent unter
den von der Telekom beantragten Entgelten. Im Vergleich zu einem anderen
Abschnitt, dem Hauptverteilernetz, bei dem es bereits regulierte Preise gibt,
sind die nun geplanten Entgelte aber höher. "Wir wahren dabei einerseits die
berechtigten Interessen der Telekom und ermöglichen andererseits den
Wettbewerbern, ihre Geschäftsmodelle zu realisieren", erklärte Behördenchef
Klaus Müller./wdw/DP/stw

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