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dpa-AFX: Ifo: Tiefpunkt der Krise in der Chemie scheint überwunden

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die von der Energiekrise gebeutelte deutsche
Chemieindustrie hat nach Einschätzung des Ifo-Instituts wohl das Schlimmste
hinter sich. Das Geschäftsklima in der Branche habe sich im März weiter
aufgehellt, teilte das Ifo am Dienstag mit. "Die Auftragslage der Chemiebranche
lässt zwar noch zu wünschen übrig, doch der Tiefpunkt der Krise scheint
überwunden zu sein", sagte Branchenexpertin Anna Wolf.

Das Geschäftsklima für die Chemie stieg auf minus 10,5 Punkte, nach minus
15,5 Punkten im Februar. Dabei verbesserten sich die Geschäftserwartungen stark:
Dieser Indikator stieg von minus 14,9 Punkten auf minus 2,9 Punkte.

Die Chemieunternehmen hätten im Februar kräftige Produktionszuwächse von
preisbereinigt 4,6 Prozent gegenüber Januar verzeichnet, schrieb das Ifo unter
Verweis auf Daten des Statistischen Bundesamts. Auch im März seien die
Produktionspläne in der Chemie expansiv gewesen. Der Beschäftigungsabbau in der
Branche habe sich verlangsamt. "Nachfrageimpulse erwarten die Chemieunternehmen
vor allem vom Export."

Die Chemie- und Pharmabranche ist Deutschlands drittgrößte Industriebranche
nach dem Auto- und Maschinenbau. Ihr macht neben den gestiegenen Energiepreisen
die schwache Konjunktur zu schaffen. Im vergangenen Jahr sank der Umsatz laut
dem Verband der Chemischen Industrie um gut zwölf Prozent auf 229,3 Milliarden
Euro. Am Montag begannen mit Gesprächen auf regionaler Ebene Tarifverhandlungen
für die rund 585 000 Branchenbeschäftigten./als/DP/nas

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