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dpa-AFX: Bündnis fordert gerechte Kostenaufteilung bei Wohnungssanierungen

BERLIN (dpa-AFX) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und der
Deutsche Mieterbund fordern eine gerechtere Kostenverteilung bei energetischen
Modernisierungen von Mietwohnungen. "Klimaschutz im Gebäudesektor muss gelingen
und zwar sozial gerecht", sagte BUND-Geschäftsführerin Antje von Broock am
Mittwoch.

Die beiden Verbände wollen dafür die sogenannte Modernisierungsumlage von
acht auf einheitlich drei Prozent absenken, um Mieterinnen und Mieter vor zu
hohen Mietsteigerungen nach Wohnungssanierungen zu schützen. Die Umlage ist der
Anteil an Investitionen, der von Vermietern im Jahr auf die Mieter umgelegt
werden darf.

Gleichzeitig soll die Förderung von Sanierungen für Vermieter erhöht werden,
um mehr Anreize für tiefergehende klimafreundliche Modernisierungen zu schaffen,
schlagen BUND und Mieterbund vor. Das staatliche Fördergeld sollen Vermieter im
Gegenzug für die abgesenkte Modernisierungsumlage behalten dürfen.

Höhere Mieten durch Modernisierungsumlage

Die Modernisierungsumlage liegt bei acht Prozent. Wird bei einem
Heizungstausch eine Förderung in Anspruch genommen, dürfen zehn Prozent der
Kosten auf die Mieter umgelegt werden. Das führe dazu, dass die Kaltmieten
stiegen, was vor allem ein Problem für einkommensschwächere Mieter sei, sagte
Melanie Weber-Moritz, Bundesdirektorin des Deutschen Mieterbunds. Bei
energetischen Modernisierungen zahlten Mieter im Moment die Hauptlast. Die
Bundesregierung müsse das ändern.

Die Forderung beruht auf dem Drittelmodell, das eine gerechtere
Kostenverteilung zwischen Vermietern, Mietern und öffentlicher Hand bieten soll.
Der BUND und der Mieterbund gaben für die Berechnung dieses Modells eine Studie
beim Heidelberger Ifeu-Institut in Auftrag. "Die Ergebnisse unserer Studie
zeigen, dass eine Absenkung der Modernisierungsumlage auf drei Prozent für eine
sozialverträgliche Sanierung notwendig ist", betonte Weber-Moritz.

Die Studie habe gezeigt, dass energetische Sanierungen für Mieter mit dem
Drittelmodell warmmietenneutral blieben, erklärte Peter Mellwig vom
Ifeu-Institut. Auf welche Kosten das staatliche Förderprogramm hinauslaufen
würde, wurde nicht errechnet./pul/DP/nas

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