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dpa-AFX: ROUNDUP: Sartorius setzt nach schwachem Start weiter auf Erholung - Kursrutsch

GÖTTINGEN (dpa-AFX) - Der Biotechnologie-Zulieferer Sartorius
ist mit Rückgängen bei Umsatz und Gewinn in das neue Jahr gestartet. Kunden
bauen ihre Lagerbestände weiter ab. Der Prozess befindet sich im Kerngeschäft
mit Verbrauchsmaterialien aber auf fortgeschrittenen Niveau, wie Sartorius-Chef
Joachim Kreuzburg am Donnerstag bei der Vorlage der Zahlen zum ersten Quartal
erläuterte. Gleichzeitig beobachte er bei Kunden vor allem in China und
teilweise auch in Europa eine ausgeprägte Investitionszurückhaltung. Sartorius
bestätigte die Erwartungen für das laufende Jahr und geht weiterhin von einem
moderat verlaufenden ersten Halbjahr und einer schrittweise zunehmenden
Geschäftsdynamik aus.

Die Aktie geriet dennoch deutlich unter Druck. Mit einem Abschlag von über
zehn Prozent fiel die Sartorius-Aktie unter 300 Euro auf den tiefsten Stand im
laufenden Jahr. Sie war damit auch größter Verlierern im Dax . Der
Abwärtstrend der vergangenen Wochen beschleunigte sich. Der Abschlag seit
Jahresbeginn hat sich auf 12 Prozent vergrößert und das im Dezember 2021
erreichte Rekordhoch bei knapp über 600 Euro ist in noch weitere Ferne gerückt.

UBS-Analyst Matthew Weston war vor allem von der Entwicklung der
Bioprocess-Sparte enttäuscht. Hier bietet Sartorius beispielsweise Produkte für
biopharmazeutische Kühlung an, wie Gefriercontainer und Auftausysteme. Nicht nur
der Umsatz habe unter den Erwartungen gelegen, schrieb Weston, sondern die
Aufträge seien hier zurückgegangen, anstatt gestiegen.

Im Gesamtkonzern legte der Auftragseingang dagegen wechselkursbereinigt im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp zehn Prozent auf gut 826 Millionen Euro
zu, wie das Unternehmen in Göttingen mitteilte. Der entsprechende Umsatz sank
hingegen um 7,6 Prozent auf fast 820 Millionen Euro und fiel damit schlechter
aus, als Analysten geschätzt hatten. Nominal lag das Minus bei 9,3 Prozent.

Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank
um 13,8 Prozent auf 234 Millionen Euro. Die entsprechende Marge ging von 30,1
auf 28,6 Prozent zurück und fiel damit besser als von Analysten erwartet aus.
Hier hofft Konzernchef Kreuzburg im Gesamtjahr noch auf Rückenwind durch
Kostensenkungen. Unter dem Strich verdiente Sartorius im ersten Quartal
bereinigt um Sondereffekte mit 70 Millionen Euro 40 Prozent weniger als im
Vorjahr.

Im Gesamtjahr soll der Umsatz im mittleren bis oberen einstelligen
Prozentbereich zulegen und die bereinigte operative Marge wieder auf etwas über
30 Prozent steigen. Im vergangenen Jahr war die Marge auf 28,3 Prozent
zurückgegangen, nachdem sie 2022 noch bei 33,8 Prozent gelegen hatte und sich
damit in Richtung des eigentlich für 2025 avisierten Ziels von 35 Prozent
genähert hatte. Dieser Wert wird mittlerweile für 2028 angestrebt.

Dem Boom in der Corona-Pandemie war bei den Göttingern ein massiver
Nachfrageeinbruch gefolgt, der die Geschäfte unerwartet lange hatte lahmen
lassen und im vergangenen Jahr für einen Gewinneinbruch sorgte. Seit dem Ende
des dritten Quartals 2023 belebt sich die Nachfrage aber wieder./lew/nas/jha/

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