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dpa-AFX: Jury-Auswahl in Trump-Prozess gestaltet sich schwierig

NEW YORK (dpa-AFX) - Im Schweigegeld-Verfahren gegen Donald Trump, dem
ersten Strafprozess gegen einen Ex-Präsidenten in der Geschichte der USA, hat
sich die Auswahl der Geschworenen weiter als schwierig erwiesen. Nachdem sich
Staatsanwaltschaft, Verteidigung und Richter Juan Merchan am Dienstag bereits
auf sieben Jury-Mitglieder geeinigt hatten, wurden zwei davon am Donnerstag
wieder freigestellt, wie im Gerichtssaal anwesende Journalisten und
Journalistinnen übereinstimmend berichteten. Eine Frau hatte demnach Sorge, dass
ihre Identität öffentlich werden könnte. Bei einem Mann gab es Zweifel an der
Glaubwürdigkeit einiger seiner Aussagen. Insgesamt müssen zwölf Geschworene
gefunden werden. Die Suche läuft seit Montag und könnte sich noch über mehrere
Tage hinziehen.

Bei dem Verfahren gegen Trump geht es um Schweigegeldzahlungen an eine
Pornodarstellerin. Die Staatsanwaltschaft legt ihm die Fälschung von
Geschäftsunterlagen zur Last. Der Republikaner, der im November erneut ins Weiße
Haus einziehen will, hat auf nicht schuldig plädiert.

Der Prozess könnte nach Gerichtsangaben bis zu acht Wochen dauern. Bei einer
Verurteilung könnte dem 77-Jährigen eine mehrjährige Gefängnisstrafe drohen, die
aber auch zur Bewährung ausgesetzt werden könnte. Trump hätte zudem auch noch
die Möglichkeit, Berufung einzulegen. Auch nach einer möglichen Verurteilung -
und selbst im Falle einer Gefängnisstrafe - dürfte Trump auch weiterhin bei der
Präsidentschaftswahl antreten.

Hintergrund des Falls ist, dass Trump 2016 kurz vor seiner Wahl zum
Präsidenten 130 000 US-Dollar Schweigegeld an die Pornodarstellerin Stormy
Daniels zahlen ließ. Sie hatte behauptet, Sex mit ihm gehabt zu haben. Trump
bestreitet eine Affäre, nicht aber, dass Geld geflossen ist.
Schweigevereinbarungen zwischen zwei Parteien sind nicht grundsätzlich illegal.
Trump wird aber vorgeworfen, er habe die Zahlungen unrechtmäßig verbucht, auf
illegale Weise zu verschleiern versucht und damit andere Gesetzesverstöße
vertuschen wollen./cah/DP/he

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