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dpa-AFX: VW gibt Auto-Frachtern chinesischer Marken wenig Chancen

PEKING (dpa-AFX) - Volkswagen sieht für die Strategie
chinesischer Autobauer, mit Frachtern Fahrzeuge nach Europa zu exportieren,
keine Zukunft. "Eine große Menge an Schiffen mit Autos von China nach Europa zu
schicken, wird kein dauerhaftes Modell sein", sagte der Leiter des
China-Geschäfts von VW , Ralf Brandstätter, vor der an diesem
Donnerstag beginnenden Automesse in Peking. Das Mitglied des VW-Vorstands
erwartet nach eigenen Worten nicht, dass dies Erfolg haben werde. Chinesische
Autobauer sollten stattdessen ihre Produktion in Europa ansiedeln, dort ihre
Teile kaufen und Menschen beschäftigen. "Sie müssen in demselben Umfeld wie wir
konkurrieren", sagte Brandstätter.

Große chinesische Marken wie der E-Auto-Riese BYD oder der
staatliche Konzern Saic lassen derzeit eine Flotte von Autofrachtern aufbauen,
um ihre Fahrzeuge weltweit zu exportieren. Erste Schiffe steuerten schon
Deutschland an, um etwa in Bremerhaven ihre Autos abzuliefern. Die mitunter
befürchtete Autoflut aus China blieb bislang aus. Doch die Chinesen drängen auf
den Markt in Europa. In der Volksrepublik bestechen die Marken bei E-Autos mit
günstigen Preisen und viel Technik. VW konnte auf dem chinesischen Markt mit BYD
und dem US-Autobauer Tesla bislang nicht mithalten.

Volkswagen ist sich der Konkurrenz aus Fernost bewusst, sieht sich aber
weiter im Vorteil. "Ich fürchte den Wettbewerb mit chinesischen Marken in Europa
nicht", sagte Konzernchef Oliver Blume am Mittwoch. In der Debatte um
Strafzölle, die möglicherweise aus der laufenden Anti-Subventionsuntersuchung
der EU gegen in China gebaute E-Autos resultieren, wünscht sich Blume eher einen
"fairen Deal" für alle Wettbewerber im Markt. Auch die Chinesen müssten dort
kämpfen und erst einmal in Infrastruktur investieren./jon/DP/ngu

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