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dpa-AFX: ROUNDUP: Konjunkturschwäche drückt Auftragslage bei Kion - Kursrutsch

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Nachfrage nach Gabelstaplern von Kion
ist zu Jahresbeginn zurückgegangen. Beim Angebot automatisierter
Lagertechnik bekamen die Frankfurter zudem die gesamtwirtschaftlichen
Unsicherheiten zu spüren. Insgesamt stagnierte der Auftragseingang mit gut 2,4
Milliarden Euro quasi auf Vorjahresniveau, wie das Unternehmen am Donnerstag in
Frankfurt mitteilte. Damit blieb er hinter den Erwartungen zurück, während
Umsatz und Gewinn etwas höher ausfielen, als Experten in Analystenhäusern und
Investmentbanken zuvor auf dem Zettel hatten. Das Management bestätigte seine
Jahresprognose. Die Aktie rutschte ab.

Am Vormittag stand das im MDax notierte Papier 4,5 Prozent im
Minus. Das Plus seit Jahresbeginn reduziert sich auf 17 Prozent. Der
Gabelstapler-Hersteller habe insgesamt durchwachsen abgeschnitten, resümierte
Lucas Ferhani vom Analysehaus Jefferies. Baader-Experte Peter Rothenaicher
versuchte die Anleger zu beruhigen: Der Auftragseingang sei zwar schwach, die
Profitabilität im Staplergeschäft aber stark, schrieb er in einem ersten
Kommentar. Die unveränderten Jahresziele erschienen gut erreichbar.

2024 will Kion einen Umsatz zwischen 11,2 und 12 Milliarden Euro erzielen,
nach 11,4 Milliarden Euro im Jahr 2023. Das operative Ergebnis (ber Ebit) soll
zwischen 790 und 940 Millionen Euro liegen und damit im schlechtesten Fall auf
Vorjahresniveau bleiben.

In den ersten drei Monaten stieg der Umsatz leicht auf 2,86 Milliarden Euro,
wobei das Staplergeschäft wuchs und das Automationsgeschäft zurückging. Das um
Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (ber Ebit) verbesserte
sich um über 45 Prozent auf fast 227 Millionen Euro. Unterm Strich entfiel auf
die Aktionäre ein Gewinn von fast 109 Millionen Euro, nach gut 72 Millionen Euro
im Vorjahr.

In dem bereits seit einiger Zeit problembehafteten Geschäft mit
Automationssystemen gab es dabei erneut einen Tiefschlag: Die Frankfurter
mussten ihr Auftragsbuch um rund 92 Millionen Euro korrigieren, weil
Großaufträge aus dem Vorjahr nicht wie geplant umgesetzt werden können.

Zum Jahresstart verbesserte sich der Auftragseingang in dem Segment,
allerdings auf Basis eines sehr schwachen Vorjahresvergleichs. Die Nachfrage
seitens reiner E-Commerce-Anbieter sowie des allgemeinen Waren- und
Lebensmitteleinzelhandels ziehe an, berichtete Kion. Jedoch fielen die
Projektvergaben in den ersten drei Monaten aufgrund makroökonomischer
Unsicherheiten insgesamt noch verhalten aus.

Auch im Staplergeschäft bekam Kion die konjunkturelle Schwäche zu spüren: In
den wichtigen Absatzregionen Europa, Mittlerer Osten und Afrika lagen die
Bestellzahlen lediglich auf Vorjahresniveau. In Amerika gab es sogar einen
Rückgang, während die Bestellungen in Asien stiegen. Allerdings waren große
Flurförderzeuge weniger gefragt als kleinere. Dem Vernehmen nach, hat Kion hier
Marktanteile an die Konkurrenz verloren, zu der vor allem Jungheinrich
aus Hamburg sowie die japanische Maschinenbaufirma Toyota
Industries zählen./lew/ngu/jha/

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